Schonzeiten für Tintenfische
Über 65% der Riffe des Indischen Ozeans sind infolge starker wirtschaftlicher Nutzung bedroht. Die grösste Bedrohung stellt dabei die Überfischung dar. Mit dem Projekt "Oktopus-Management" wollen wir die Bevölkerung der Ostküste Zanzibars gemeinsam mit der englischen NGO Blue Ventures davon überzeugen, dass aktiver Schutz und ein verantwortungsvolles Management der natürlichen Ressourcen wirtschaftlich erfolgreicher sind als eine Übernutzung. Am schnellsten kann der ökonomische Nutzen eines nachhaltigen Ressourcenschutzes anhand von Oktopus-Management aufgezeigt werden, da damit schon im ersten Jahr die Fangerträge beinahe verdoppelt werden können.
Lösungsansatz
In Fischereiregionen von Entwicklungsländern sind Durchsetzungsvermögen und Finanzlage der Regierungen meistens zu schwach, um Schutzprojekte erfolgreich "top-down" umsetzen zu können (Purcell 2010). Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, einen "bottom-up-Ansatz" anzuwenden und gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung ein Schutzprogramm aufzubauen.
Programm
Mit jährlich zwei temporären Schonzeiten wollen wir die lokale Tintenfischpopulation langfristig schützen sowie gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Oktopus-Fischerei fördern und die Fangraten steigern. Die erste Schonzeiten ist in der Phase, in der die Tintenfische alle zwei Monate ihr Gewicht verdoppeln. Wir haben bei unserer Partnerorganisation Blue Ventures in Madagaskar gelernt, was es für ein erfolgreiches Oktopus-Management braucht. Auch unser Partner Mwambao hat auf der Nachbarinsel Pemba bereits einschlägige Erfahrungen gesammelt. Wir sind uns bewusst, dass wir die erwähnten Modelle beim Aufbau eines ähnlichen Projekts auf Zanzibar nicht 1:1 kopieren können, sondern den speziellen Kontext berücksichtigen müssen.
Additional Information
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The octopus hunters of Zanzibar
Photographs by Tommy Trenchard and Aurelie Marrier d'Unienville
>> BBC Story