Oktopus-Management-Workshop

12.09.2016

Mitte August sind wir von Blue Ventures nach Madagaskar an einen Oktopus-Management-Workshop eingeladen worden. Blue Ventures (BV) ist eine wissenschaftsgeleitete NGO, die sich sehr erfolgreich für den lokal getriebenen Meeresschutz einsetzt. Ähnlich wie marinecultures.org arbeitet BV dabei eng mit den Küstengemeinschaften zusammen, die stark vom Meer abhängig sind. BV fördert Ansätze, die den Meeresschutz und die Armutsbekämpfung zum Ziel haben, aber in viel grösserem Umfang als wir. Zurzeit ist BV auf Madagaskar, in Belize und Timor aktiv und auf den Komoren sowie in Mozambik werden Partnerprojekte unterstützt.

Octopus Fischer mit Fang

2004 wurde im Dorf Andavadoaka im Südwesten Madagaskars erstmals eine No-Take-Zone sowie Schonzeiten für Tintenfische eingerichtet. Das Pilotprojekt war so erfolgreich, dass diverse Nachbardörfer entlang der Küste ebenfalls selbstverwaltete Fischerei-Managements einführten. BV gelang es nicht nur, in der Region grosses Vertrauen aufzubauen, sondern auch das Erfolgsmodell zu multiplizieren. Schon bald mussten die Schonzeiten zwischen den Nachbardörfern koordiniert werden. Zudem wurde zusammen mit der Bevölkerung ein Set von lokalen Gesetzen und Regeln für die Fischerei im Allgemeinen erarbeitet. Bis heute sind aus den Bemühungen 24 so genannte Lemmas (Locally Managed Marine Areas) sowie das Netzwerk Velondriake entstanden. Mit fast 1000km2 ist das die grösste lokal verwaltete Meeresschutzzone im Indischen Ozean!

Velondriake karte

Im letzten Jahr hatten wir mit coralreefcare.com beschlossen, gemeinsam den lokal getriebenen Meereschutz zu fördern. Im Wissen um die Erfolge von BV planen wir, in Jambiani ein lokales Oktopus-Management aufzubauen. BV wiederum will ihr Erfolgsmodell überregional multiplizieren und ist seit ihrem Besuch unserer Schwamm- und Korallenfarmen an unseren Aquakultur-Techniken interessiert. So haben wir uns schnell gefunden.

Octopus Catch

Zusammen mit anderen Organisationen aus Kenia, Mozambik, den Komoren und Indien konnten wir bei einem grossen Opening nach einer Oktopus-Schonzeit sowie an einem Workshop zu Oktopus-Management teilnehmen. Das Ganze war äusserst spannend und wir haben sehr viel gelernt. Nicht nur für Okala, unseren lokalen Partner, war es eine tolle Gelegenheit, das alles live zu erleben.

Workshop Teilnehmer

Nun sind wir bestens gerüstet und voller Elan für unser eigenes Oktopus-Management-Projekt. BV hat uns, wo immer nötig, Unterstützung versprochen. Apropos Partner: Auch Mwambao ist bereit. Nach ihren positiven Erfahrungen in Pemba starten sie dieses Jahr drei neue Oktopus-Management-Projekte in Zusammenarbeit mit SmartFish. Wir werden, wo immer es Sinn macht, zusammenarbeiten.

Piroge

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