Künstliche Riffe aufbauen

2014 wurden wir von der Zanzibari NGO Mwambao Coastal Community Network für eine Kooperation im Reef-Ball-Projekt angegangen. Dank unserer Basis in Jambiani, unserem Team und unserem Korallenzucht-Projekt sind wir Projektpartner geworden und haben die Projektleitung vor Ort übernommen.

"Reef balls" sind hohle, mit vielen Löchern versehene Halbkugeln aus Beton und werden benutzt, um abgestorbene Riffe neu zu beleben oder einen sandigen leblosen Meeresboden mit einem künstlichen Korallenriff zu versehen. Weltweit wurden schon über 500'000 Riffbälle in über 55 Ländern eingesetzt (siehe www.reefball.org).

Schon eine Woche nach dem Versenken von Riffbällen siedeln sich Algen auf den Betonhalbkugeln an. Kurz danach kann man erste Tiere wie Schnecken, Würmer und diverse Larven auf ihnen entdecken. In den künstlichen Höhlen suchen Krabben und Krebse Schutz. Fische nutzen die Deckung und finden gute Brutplätze, Korallen siedeln sich auf der Oberfläche an. Am schnellsten geht die Besiedlung, wenn man vorgängig kultivierte Korallen auf den Riffbällen befestigt. Sie wachsen darauf fest und breiten sich aus.

Künstliches Riff mit Reef Balls in Indonesien
 

Ziele

Wir wollen das Bewusstsein der Fischer und der lokalen Bevölkerung für die Probleme der Riffe und der schwindenden Korallen- und Fischbeständen schärfen. Innerhalb des Projektes lernen die Bewohner/-innen von Jambiani mehr über die wichtige Funktion der Riffe in den Ozeanen und der Nahrungskette. Zudem lernen sie, wie sie künstliche Riffe anlegen und "bepflanzen" können. Es ist geplant, dass zu einem späteren Zeitpunkt Schulklassen und Touristen das künstliche Riff zu Lernzwecken besuchen können.

Ein wichtiges Anliegen ist uns der Aufbau von lokalem Know-how zur Wiederaufforstung beschädigter Riffe. Vor allem auf dem tansanischen Festland wird nach wie vor mit Dynamit gefischt, was verheerende Auswirkungen auf die Riffe, die Biodiversität und die Fischbestände hat. Auch wenn künstliche Riffe nie natürliche Riffe, welche über hunderte von Jahren gewachsen sind, ersetzen können, kann es in gewissen Situationen nötig sein, neue Riffe aufzubauen, z.B. für die Erhaltung der Biodiversität oder für den Küstenschutz. Zusammen mit Partnern wollen wir in der Lage sein, die dazu nötige Technologie und lokales Know-how zur Verfügung stellen zu können. In diesem Sinne wird das "Jambiani-Reef-Ball-Riff" auch zu einem Forschungsstandort. Unsere Korallenfarm liefert nachhaltig kultivierte Setzlinge.

Ausbildung von Fischern  in Boma
 
Start:
2014
Dauer: 2014-2024

Ziel:

- Sensibilisierung der Fischer, Erhöhung der Korallen- und Fischbestände.
- Aufbau von Know-how für die Wiederaufforstung beschädigter Korallenriffe.
Partner: Mwambao Coastal Community Network, (Coral planting with coralreefcare.com)
Status: Wiederaufforstung nach El Niña-Schäden, 2019 Ausbildung von Trainern  in Boma (nördlich Tanga)