Jan-Feb 2015: Start Reefball Projekt

26.02.2015

In Zusammenarbeit mit dem Fischerei-Komitee von Kibigija, den lokalen NGO's Mwambao und Jamabeco und einer amerikanischen Trainings-Crew fertigen wir in 8 Tagen 86 Riff Bälle in verschiedenen Grössen an. Es ist das erste Reef Balls Projekt in Afrika.

Reefballs

Das ausgeklügelte Patent mit Fieberglass-Formen und aufblasbaren Boyen ist einfach, und die Fischer haben trotz der harten Arbeit grossen Spass.

Reefball Production

Schnell merken wir, dass die Idee, ein künstliches Riff zu bauen, einen guten Ansatzpunkt bietet, den Fischern, den vielen interessierten Dorfbewohnern und auch den Schulkindern zu lehren, wie wichtig Korallen-Riffe sind. Im Gegensatz zum Schwamm- und Korallenfarming werden die 'Fischhäuser' auf dem Land produziert und alle Dorfbewohner können sie sehen und anfassen. Wir führen erste Awarness Events bei Fischern und Schülern durch und entscheiden uns, diese auszubauen und für eine wiederkehrende Bildungsreihe zusätzliches Geld zu suchen.

Reefball Event

Die Fischer zeigen uns, wo in der Lagune sie sich am meisten Erfolg für die Aktion erhoffen. Wie natürlich wachsende Korallen in der Nähe zeigen , ist die Wahl gut, die Tiefe mit 6-7m bei Flut und 3-4m bei Ebbe ist ideal bezüglich Wassertemperatur und Licht. Die Fischer möchten die Stelle zusätzlich mit Boyen als No Take Zone markieren und vor den Netzfischern schützen. Das ist ganz in unserem Sinne.

Nach 30 Tagen Trocknen sind die Riff-Bälle ausgehärtet, und der grosse Tag für den ersten Transport ist da. Nicht nur das komplette Fischerei-Komitee, auch der Bürgermeister, der Chef der Menay Bay Conservation Area sowie der Direktor des Fischereiministeriums, die Presse und das Fernsehen verfolgen, wie wir die Riff-Bälle mit Boyen floaten und im Schritttempo raus in die Lagune hinaus schleppen.

Ceremonial Day

Am Ort angekommen, lassen wir die Luft aus den Boyen ab und versenken die Riff-Bälle langsam einzeln auf den Meeresboden. Uns ist wichtig, dass wir bei der Positionierung Abstand zu Stellen mit natürlichem Korallenbewuchs halten, keine Seegras-Felder beschädigen und sandige Stellen, wo die Bälle versinken könnten, meiden. Es sieht einfach aus, aber die Arbeit ist sehr anstrengend und nicht ungefährlich. Und es warten noch über 70 der zwischen 300-870 kg schweren Betonmonstern am Ufer!

Deployment

Wir staunen, wie viele Fische es bereits in den am Vortag versenkten Strukturen hat. Die neuen Häuser wurden schnell besetzt. Die nächsten Monate werden wir zudem die Riff-Bälle aktiv mit Korallen und Schwämmen bepflanzen. In der Korallenfarm transplantieren wir hunderte von Soft- und Hardkorallen, welche in den Schwammfarmen auf  Seilen und Boyen gewachsen sind, auf kleine Betonzapfen, welche dann in die entsprechend vorbereiteten Löcher in den Riff-Bällen eingesetzt werden. Mit der Bepflanzung wird der Effekt um ein vielfaches schneller sein als wenn man wartet, bis sich nach und nach Larven auf die Strukturen setzen und der natürliche Bewuchs einsetzt.

Planting on Reefballs

Beim Korallenpflanzen lernt unser Team auch wie beschädigte Riffe wieder aufgeforstet werden können. Angesichts des nach wie vor weit verbreiteten Fischens mit Dynamit an der Küste von Mainland Tansania ist der Aufbau von know how, ein lohnenswertes Investment.

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