Sendepause - Neuen Mut fassen

20.09.2024

Die letzten Monate waren bei marinecultures eine der grössten Herausforderungen, die wir je bewältigen mussten. Der Schock sitzt tief: 90 % der Korallen bis zu einer Tiefe von sechs Metern sind verloren. Rund 8.000 Korallenbabys in unserer Aufzuchtstation – tot. Unser Vorzeigeriff und ein künstliches Korallenriff, leergefegt. Wir standen unter Schock, frustriert, sprachlos. Fragen wie "Weitermachen?" und "Wenn ja, wie?" drängten sich in den Vordergrund.

Wiederaufgeforstetes Riff nach Korallenbleiche

Doch mitten in dieser Krise zeigt sich ein Hoffnungsschimmer: Wie an vielen anderen Orten gibt es auch bei uns Korallen, die die vierte weltweite Korallenbleiche überlebt haben. Diese widerstandsfähigen Korallen haben uns inspiriert, weiterzumachen. Nachdem unsere Korallentische leergefegt waren, sammelten wir die Überlebenden ein – jene Korallen, die es bis zum Ende der Hitzewelle geschafft haben. Genau auf diese Überlebenskünstler konzentrieren wir uns nun: Wir vermehren sie in unseren Farmen und transplantieren sie auf die zerstörten Riffe.

Korallentisch mit Korallen die überlebt haben.

Korallenriffe sind komplexe Ökosysteme, in denen jede Art eine wichtige Rolle spielt. Diversität ist deshalb der Schlüssel für eine nachhaltige Wiederaufforstung. Unsere Restaurierungsmethoden müssen diese Vielfalt widerspiegeln, um stabile und widerstandsfähige Riffe aufzubauen. Wiederaufforstung ist nicht nur ein Instrument zur Rettung von Arten, sondern auch eine wichtige Unterstützung für die lokalen Gemeinschaften, die von den Riffen abhängen. Der Weg in die Zukunft wird lang und herausfordernd sein, und wir müssen mit Risiken und Verlusten rechnen. Doch jeder Erfolg und jeder Misserfolg bringt wertvolle Erkenntnisse mit sich.

Wie Phanor Montoya von Reef Futures es treffend formuliert: „Jetzt ist es an der Zeit, zusammenzuarbeiten und unsere Bemühungen zu vervielfachen. Wir haben keine Zeit zu verschwenden, indem wir darüber debattieren, ob Wiederaufforstung überhaupt noch Sinn macht. Gemeinsam können wir unsere Methoden verfeinern, Widerstandsfähigkeit aufbauen und sicherstellen, dass die Korallenriffe – und damit die Menschheit – überleben können.“

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