MeerWissen zu Schwammsterben?

05.03.2022

Wir mussten lange warten. Aber unser Hilferuf an die weltweite Forschungsgemeinschaft bezüglich des Schwammsterbens wurde endlich erhört. 2023 soll ein von MeerWissen unterstütztes internationales Projekt starten bei dem es darum geht, zu erforschen, welche Faktoren das Meerwasser verunreinigen und welche Nährstoffe und Krankheiten lokal und saisonal verbreitet sind.

Nachdem unsere Projektpartner die erste Bewerbungsphase eines «Call for Concepts» bestanden haben, wurden wir eingeladen, die Projektdetails in einem Co-Design-Prozess gemeinsam zu gestalten, der am 6. Juni 22 mit einem Workshop in Sansibar begann.

Projekttitel: Naturbasierte Lösungen zur Minderung der Verschmutzung von Wassereinzugsgebieten (SOMWAT): Habitatübergreifende Erleichterung durch Seegraswiesen an der Küste.

Das übergeordnete Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, den Zustand tropischer (Sansibar) und gemäßigter (Südafrika) Seegras-Riff-Ökotone zu bewerten. Insbesondere die Rolle von Seegraswiesen bei der Verringerung der Verschmutzung von Wassereinzugsgebieten durch die Beseitigung von Nähr- und Schadstoffen soll untersucht werden. Zudem sollen Krankheitserreger für natürliche Riffhabitate (Korallen, Muscheln, Schwämme) und Aquakulturen (Schwamm-, Algen- und Korallenfarmen, Muschel-Aquakulturen) untersucht werden. Sind die Erreger bekannt, können sie bekämpft werden, womit der Ertrag der Kulturen steigt und sich die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften verbessert.

Seegräser sind bekannt für ihre Fähigkeit, vom Menschen verursachte Verschmutzungen wie erhöhte Nährstoffgehalte und Krankheitserreger aus der Wassersäule zu verringern. Sie fördern damit indirekt die Widerstandsfähigkeit von zusammenhängenden Küstenlebensräumen wie Schwammgärten oder Korallen- und Muschelriffen. Die Fähigkeit von Seegraswiesen, die Auswirkungen neu auftretender Schadstoffe zu verringern, wurde bisher jedoch noch nicht untersucht. Entsprechende Erkenntnisse werden für die Bewirtschaftung der angrenzenden Riffgebiete von großem Nutzen sein. Dies wiederum wird auch der lokalen Bevölkerung zugutekommen, die auf diese Lebensräume für ihre Ökosystemgüter und -dienstleistungen angewiesen ist.

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MeerWissen wurde 2018 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert und soll politischen Entscheidungsträger:innen die wissenschaftlichen Informationen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen für ein effektives Management und den Schutz der afrikanischen Meere und Küsten zu treffen.

Insbesondere unterstützt MeerWissen Forschungsprojekte, die einen klaren Bezug zu den Bedürfnissen in der Umsetzungsregion haben und die über eine Strategie verfügen, wie sie die Chancen erhöhen können, dass ihre Ergebnisse in die Entscheidungs- und Politikgestaltung einfließen.

Unser Projekt umfasst drei Partner aus Deutschland, Südafrika und Tansania sowie mehrere lokale Interessengruppen wie marinecultures.org. Es versammelt international anerkannte Labore, die auf eine lange Tradition in der transdisziplinären Forschung zurückblicken können. Sie haben Zugang zu Fallstudien von Küstenökosystemen, die verschiedenen Arten von Klimawandel und unterschiedlichen Arten von regionalem und nationalem Ökosystemmanagement ausgesetzt sind.
Unsere Partner:

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