Endlich wieder Strom auf Zanzibar
12.03.2010
Genau drei Monate war die exotische Gewürzinsel 50 Kilometer vor der ostafrikanischen Küste ohne Saft. Ein Unterseekabel, welches Zanzibar mit dem Festland verbindet, war beschädigt und liess die gesamte Insel ohne Strom. Zum zweiten Mal im Jahr 2009.
Seit 1983 bekommt Unguja, die bevölkerungsreichste Insel Zansibars, ihren Strom von dem größten Wasserkraftwerk Tansanias in Kidatu. Von dort wird eine durchschnittliche Strommenge von 40 Megawatt über ein Seekabel bis nach Zansibar transportiert. Stromausfälle gehören zum Alltag in Tansania, doch meist hält sich deren Dauer in Grenzen. Der letzte Ausfall hat die Insel nun aber von Dezember 2009 bis April 2010 in Atem gehalten und war für die Ökonomie und den Tourismus eine Katastrophe.
Es gibt nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner des Stromausfalls: Geschäfte werden in dieser Zeit vor allem mit Kerzen und Dieselgeneratoren gemacht. Viele der Generatoren halten aber nicht, was die Verkäufer ihren Kunden versprechen und gehen nach wenigen Tagen bzw. Stunden kaputt. Daher arbeiten die Autowerkstätten bis spät in die Nacht an der Reparatur der Generatoren.
Wer weiters sehr vom Stromausfall profitiert, ist die Solarbranche, darunter die NGO ZASEA (Zanzibar Solar Energy Association). ZASEA ist eine unabhängige Zweigstelle der Tanzania Solar Energy Association (TASEA) für die Inseln Unguja und Pemba (zusammen: Zansibar). Die Organisation wurde im April 2006 als NGO registriert und ging aus dem Projekt "Solarlampenwerkstatt in der Schule Kizimkazi Mkunguni" der Deutsch-Tansanischen Partnerschaft e.V. hervor. Ziel der NGO ist es, von einem zentral gelegenen Ort aus durch Awareness Creation, Trainings, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit die Förderung der erneuerbaren Energien fortsetzen zu können.